Anime: Fairy Tail
Hauptcharakter: Edo-Gajeel und Gajeel
Disclaimer: Alles Hiro Mashima (Kodansha/Carlsen) nix meins.
~Gemeinsamkeit: 1. Gemeinsames Merkmal, gemeinsame Eigenschaft / 2. Zustand gegenseitiger Verbundenheit~ (Duden)
Kapitel 3 Nacht der Gemeinsamkeit
Seichte
Nebelschwaden krochen aus dem Boden und tanzten in den Nachthimmel
hinauf. Das feuchte Gras glitzerte silbrig im sanften Schein des
Vollmondes und die dünnen grünen Halme bogen sich im sanften Wind sachte
hin und her. Von dieser Stelle des Berges hatte man einen
atemberaubenden Blick auf das Königreich.
Die große Stadt, die ihm
zu Füssen lag, war fast in völlige Finsternis getaucht. Nur ganz schwach
beleuchteten die orangenen Laternen die Straßen und nur aus wenigen
Fenstern drang Licht in die Dunkelheit.
Menschen sah man keine. Sie alle waren am schlafen, der Sonnenaufgang war schließlich noch weit entfernt.
In
den schmalen Gassen pfiff der Wind etwas stärker und wirbelte den Staub
auf, der auf den Pflastersteinen lag. Die kleinen Körner tanzten in der
Luft und sammelten sich zwischen den Häusern in den dunklen Ecken zu
kleinen Häufchen. Es lagen immer noch viele Steine auf dem Boden und
auch die vielen beschädigten Mauern waren nicht vollständig
wiederhergestellt. Die Auswirkungen der Kämpfe, konnten bis heute nicht
behoben werden. Doch in dieser Nacht störte das niemanden.
Auf
einem kleinen Hügel, unweit des Berges entfernt saß jemand und starrte
ins Nichts. Seine großen muskulösen Hände ballten sich um einen Stapel
Papier und um eine rote Tasche. In der Stille waren nur seine leisen,
gleichmäßigen Atemzüge zu hören.
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Seit
die Magie mein Land verlassen hat herrscht eine große Unruhe in dem
Königreich. Immer wieder hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, den
verschollenen Prinzen der Bevölkerung näher zu bringen und so langsam
scheint meine Arbeit Früchte zu tragen.
Endlich verstehen die Menschen, dass diese Welt gut so ist, wie sie jetzt war.
Doch wie war das alles gekommen?
Mit
einem Lächeln erinnerte ich mich an das Ereignis zurück, welches meine
Welt buchstäblich aus den Angeln riss und uns in eine Ära beförderte,
die wir uns nur in unseren Alpträumen vorstellten.
Magier aus einem
Ort, der parallel zu Unserem in einer anderen Dimension liegen soll,
wurden entführt, der König dieses Landes drehte vollkommen durch und nur
durch eben diese Magier konnte die Situation einigermaßen begradigt
werden.
Man war das ein Spektakel damals. Ich habe alles aufgeschrieben.
Doch
zum Wohl unseres neuen Königs, darf nicht einmal die Hälfte davon ans
Licht kommen. Unsere Helden haben sich das selbst ausgesucht, doch
verdient haben sie das Schweigen nicht.
Immer wieder fiel mein
Blick auf die rote Handtasche. Sie gehörte nicht mir, dennoch war ich
unglaublich dankbar, dass er sie mir überlassen hat und ich den Inhalt
behalten durfte.
Vorsichtig klappte ich den Deckel hoch und bestaunte dieses Geschenk. In dieser Welt ist es ein Unikat.
Doch auch in seiner Welt war es etwas ganz Besonderes.
Ich habe das Gefühl, unser Treffen wäre erst gestern gewesen, dabei ist es schon lange her.
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„Hey, ihr da!“ der Hüne brüllte die drei Männer an, schnappte sich den einen am Kragen und schüttelte ihn kräftig durch.
„Wo
sind die entführten Leute“ keifte er sein Opfer an und verstärkte den
Griff um dessen Hals. Der junge Mann wimmerte und wand sich hin und her.
Für den schwarzhaarigen Mann völlig unverständlich.
Kopfschüttelnd ließ er von den Männern ab und stapfte in eine nahgelegene Kneipe.
Interessiert
beobachtete ich ihn damals dabei und zog meine Hutkrempe tiefer ins
Gesicht. Es war eindeutig besser nicht erkannt zu werden. Neugierig
folgte ich dem Unbekannten.
Es war schon ziemlich unüblich,
vermummte Gestalten durch diesen Teil des Königreichs ziehen zu sehen,
besonders zu dieser Zeit und so erhoffte ich mir ein paar interessante
und vor allem neue Informationen.
Hauptsächlich drehten sich die
Gespräche der Bewohner in den letzten Wochen um den König. Niemand wagte
es sich ihm gegenüber kritisch zu äußern, doch alle hatten mit den
Vorgehensweisen der Obrigkeit so ihre eigenen Probleme.
Immer wieder stieß ich bei meinen Recherchen auf Gegenwehr und Kritik. Doch es störte mich nicht.
Das
wichtigste war nur, dass ich mich nur auf die Wahrheit verließ.
Immerhin war ich Journalist, und die Wahrheit ist Berufsehre. Oder so
ähnlich jedenfalls.
Mir behagte jedenfalls nicht, was in unserem Land von statten ging und so sammelte ich alles zusammen, was ich finden konnte.
Wie genau ich also ins Gespräch mit dem Unbekannten kam, ist mir bis heute noch völlig schleierhaft.
Als er die Kapuze seines Mantels zurückzog, staunte ich nicht schlecht.
Abgesehen
von seiner Grobheit die ihm aus den Augen sprang und den wirren Haaren
glich er mir aufs letzte Piercing. Ich hatte das Gefühl vor einer
schlechten Kopie zu sitzen. Ja schlecht, diese Haare und überall hatte
er Dreck und diese…
Es war wirklich unglaublich.
Wir saßen eine
lange Zeit an der Theke, auch er schien sichtlich überrascht von mir zu
sein. Immer wieder viel uns auf, dass selbst unsere Interessen ziemlich
ähnlich waren. Zugegeben, er wirkte nicht grade wie ein Gelehrter und
als ich ihm von meiner riesigen Büchersammlung erzählte, schnaubte er
verächtlich, doch irgendwie störten uns diese minimalen Unterschiede
nicht.
Nur eins machte mich stutzig. Während unseres gesamten
Gespräches in der kleinen Kneipe, klammerte er sich an eine rote
Lederhandtasche. Das ungewöhnlichste war nicht einmal die Tasche an
sich, ich besitze schließlich ebenfalls eine, doch sah seine irgendwie…
…weiblich aus. Als ich Gajeel darauf ansprach,
unfassbar, er trug sogar den gleichen Vornamen wie ich,
wurde
sein Blick düster und unruhig. Er schien sich erst jetzt wieder im
Klaren darüber zu werden, was er hier eigentlich wollte.
„Weißt du,
euer König hat unsere gesamte Stadt in diesen beschissenen Lacrima
verwandelt. Bevor ich hierher kam, wühlte ich noch in den letzten
staubigen Trümmern meiner Gilde und fand das hier“
er wedelte mir mit der Tasche vor dem Gesicht hin und her.
„Sie
gehörte einer…“ er fing an rumzudrucksen und tat sich schwer damit die
richtigen Worte zu finden. „…einer Freundin von mir.“ Stieß er nach
gefühlten zehn Minuten endlich aus. „Ich hab mir vor einiger Zeit
geschworen, sie immer zu beschützen, doch nun ist alles, was von ihr
geblieben, ist ihre Tasche mit diesem dämlichen Buch“
Hatte er grade dämlich gesagt?
„Dämlich?“ Hakte ich nach. Ich wäre kein guter Journalist, wenn ich das nicht hinterfragen würde.
„Nunja, kurz bevor diese Scheiße hier passiert ist, wollte sie es mir geben...“ „Aber das ist doch gut“ sagte ich.
Es
war schon verwirrend, warum er jetzt wegen eines Buches so einen
Aufstand machte. „Ich hab es nicht angenommen. Ich hab ihr gesagt, dass
sie mir nichts schenken soll…“
Schon begann ich sein Problem zu
verstehen. Scheinbar hatte er sie damit verletzt und jetzt, er weiß ja
nicht mal ob er sie retten kann, bekommt er ein schlechtes Gewissen.
„Ich
bring dich in die Stadt“ hörte ich mich selbst sagen, und ich meinte
das auch so. Ich würde ihm helfen seine Stadt zu retten.
So wichtig die Magie war, andere Lebewesen zu opfern gehörte sich einfach nicht.
Ach gut, den Satz muss ich mir gleich aufschreiben.
Gemeinsam verließen wir das Lokal und ich zeigte ihm die schnellsten und sichersten Wege.
Auf
dem großen Marktplatz angekommen, staunte ich nicht schlecht. Das
Lacrima war riesig. Wir versteckten uns und erarbeiteten eine Taktik,
und nur wenig später konnte Gajeel zu einem Angriff übergehen.
Ich war überwältigt von seiner Magie.
Er
brauchte kein Hilfsmittel, im Gegenteil, sein Körper wurde zu
Hilfsmitteln. Mit einer erschreckenden Leichtigkeit räumte er die
königlichen Soldaten aus dem weg und schlug auf das Lacrima ein.
Das war es also, was den König so faszinierte.
Damals
hielt ich es nur für ein Gerücht, doch jetzt konnte ich mich mit
eigenen Augen davon überzeugen, dass sie, die Earthland-Magier, die
Magie in ihren Körpern tragen.
Eilig machte ich mir einige Notizen.
In gewisser Weise, waren er und ich doch gleich. Jeder von uns kämpfte, jeder mit den Mitteln die ihm zur Verfügung standen.
Was
dann passierte schien nicht nur mich zu verwirren. Nur zwei Magier
standen vor meinem Ebenbild und starrten ihn überrascht an.
„Was
machst du jetzt Gajeel?“ fragte ich ihn. Sein Blick schwang irgendwo
zwischen Mordlust, Enttäuschung und Besorgnis. Seine Hand glitt zur
roten Tasche.
„Dann muss ich eben den anderen Lacrima finden“ spuckte er förmlich aus und krallte sich einen Soldaten.
Heftig schüttelnd schrie er diesen an. Immer wieder packte er sich einen anderen, doch Antworten schien er nicht zu bekommen.
Plötzlich
kam ein blauer Exceed angeflogen und schnappte sich den Magier. Noch
nie zuvor hatte ich einen so kleinen Exceed gesehen.
Immerhin war
Pantherlily mindestens fünfmal so groß wie dieser Zwerg. Außerdem
wunderte mich, dass dieser Blaue den Menschen freiwillig half.
Verwirrt
starrte ich ihnen hinterher doch beschloss dann, den anderen beiden
Magiern zu folgen, um zu sehen was im Palast so los war.
Eilig
hastete ich also dem Mann und der Frau hinterher, immer darauf bedacht,
nicht entdeckt zu werden. Ich freute mich diebisch auf die
Exklusivstory, die mir diese einmaligen Bilder bescheren würden.
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Es
war eine heillose Katastrophe. Der König aktivierte die seit langem
verbotene Magie ‚Doroma Animu‘ und legte den kompletten Stadtkern in
Schutt und Asche. Immer und immer wieder saugte er dem Land magische
Energie aus, sodass die Flüsse zu Boden stürzten und die Elektrizität
erlosch.
Ich hatte schon wieder Müh und Not, alle Details in Notizen zu erfassen, als ich endlich Gajeel wieder sah.
Mein Ebenbild lag schwer verletzt auf dem Boden, rang nach Atem und sah einfach furchtbar aus.
„Gajeel“
brüllte ich zu ihm herüber. Ich wusste zwar, dass er in einen Kampf
verwickelt war, doch außer ihm konnte mir niemand sagen, ob die Rettung
geklappt hat, oder nicht.
Ich hatte zwar mit eigenen Augen
beobachten können, wie sich der Lacrima auf Extalia zubewegte und auch,
dass ein Zusammenprall verhindert werden konnte, doch der riesige
Kristall verschwand auf einmal spurlos.
„Sie ist in Sicherheit. In
unserer Welt“ hörte ich ihn. Seine Stimme klang erleichtert. Ohne mich
eines weiteren Blickes zu würdigen, stürzte er sich wieder auf das
Ungetüm in dem unser König saß.
Ein plötzlicher Schlag am Kopf stürzte mich in die Bewusstlosigkeit.
Benommen
strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und ordnete sie. Es brauchte
ein paar Minuten, bis sich meine Sicht aufklarte. Ich saß mitten in
meiner zerstörten Stadt und beobachtete wie die Magie in den Himmel
hinaufstieg.
Es war ein gleichermaßen beängstigendes wie auch
befreiendes Gefühl. Die Menschen standen auf den Straßen, hielten ihre
Kinder fest umklammert und folgten den leuchtenden Strömen mit ihren
Blicken.
Für sie brach eine Welt zusammen.
Eine Hand auf meinem Rücken ließ mich zusammenzucken.
„Alles
okay bei dir Kumpel?“ das Grinsen meines Ebenbilds erschrak mich
zuerst, doch als ich meine Gedanken etwas geordnet hatte, schaffte ich
es ihn anzusehen.
„Ja. Alles okay. Wird Zeit für Veränderung, huh?“ Er nickte nur.
Ein paar Minuten standen wir schweigend da.
„Wir
haben viele Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede“ hörte
ich ihn. Ich verstand nicht, was er mir damit sagen wollte und beließ es
kommentarlos dabei.
Als mir meine Notizen wieder einfielen, kramte
ich nervös in meinen Taschen herum. Aufatmend spürte ich das dünne
Papier zwischen meinen Fingern und zog es heraus. Ich wollte so viel von
dieser Stimmung wie möglich festhalten und verlor mich in meinen
Gedanken.
Erst als mein Abbild sich von mir wegdrehte, konnte ich den Blick von meinen Notizen abwenden.
„Ich
muss jetzt los.“ Noch bevor ich ihm etwas entgegen konnte, gesellte er
sich zu seinen Freunden und veranstaltete ein riesen Theater in den
Trümmern meiner Stadt.
Ich verstand was er damit bezwecken wollte, notierte es und ließ mich wieder auf den Boden zurückfallen.
Irritiert sah ich zu meiner Rechten. Dort lag die rote Tasche, welche er zu beginn unserer Zeit wie ein Schatz gehütet hat.
Dass er sie vergessen hat, konnte ich mir nur schwer vorstellen.
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Der junge schwarzhaarige Mann zog vorsichtig ein Buch aus der kleinen Tasche.
Mit großen goldenen Lettern stand darauf geschrieben „Die magische Welt der Drachen“.
Es
war eine Art Sammlung über Magie und die Wesen, die in seiner Welt
nicht existierten. Alles war handschriftlich archiviert worden und mit
vielen Bildern untermalt, die Beschreibungen komplettierten.
Von Holdertypen, wie die Stellargeistmagier oder auch von Elementartypen wurde berichtet.
Interessiert
studierte er die dünnen kleinen Buchstaben, die von Techniken
erzählten, die er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen
konnte.Immer wieder blätterte er die dünnen Seiten hin und her.
Faszination lag in seinem Ausdruck und mit der romantischen
Nachtatmosphäre fühlte sich der Journalist dieser Welt ganz nah.
Zu
gern hätte er das Mädchen kennengelernt, dem er dieses Meisterwerk zu
verdanken hat. Kein Wunder, dass Gajeel sie unbedingt retten wollte.
Seufzend schob der Schwarzhaarige den Schatz zurück in die Tasche und legte sie behutsam neben sich in den Sand.
Sein Blick wanderte gen Horizont an dem die Sonne begann den Himmel und die Erde zu trennen.
Es
ist schön zu wissen, dass es jemanden gibt, der mit einem so viele
Gemeinsamkeiten teilt und wer weiß, vielleicht bekam er irgendwann die
Chance seinem Gegenstück erneut zu begegnen.
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