Das bin ich

Das Monster


Anime: Fairy Tail
Titel: Das Monster
Hauptcharacktere: Levy McGarden, Gajeel Redfox
Disclaimer: Die Figuren und alles Andere gehören nicht mir, alles Hiro Mashima bzw. seinem Verlag (Kodansha) oder hierzulande Carlsen Manga


Geschrieben habe ich sie im Januar 2014. Sie ging mir relativ leicht von der Hand, ist allerdings noch ausbesserungswürdig.

Das Monster



Immer wieder gleitet ihr Blick zu diesen roten Augen. Blutrot, voller Hass und Hohn. Es starrt sie an, mit einem Ausdruck, irgendwo zwischen Mordlust und Spott und so gerne sie diesem Blick ausweichen würde, sie scheint wie eigefroren zu sein.

Sie hat Angst, große Angst. Panik ergreift Besitz von ihrem Körper. Ihr Herz rast, ihre Hände schwitzen, sie hört das Blut in ihren Ohren rauschen. Tränen drücken sich gegen ihre Lider doch noch schafft sie es, sie zurückzuhalten. Sie will nicht, dass ES sie sieht.
Es, dieses Monster mit den blutroten Augen.
Er, der Eisendrache von Phantom Lord.


Jet und Droy liegen neben ihr. Als er aus dem Nichts von oben auf sie zustürzte, haben die Beiden sich vor sie gestellt. Sie wollten sie beschützen und sie hat sich beschützen lassen.
Wieder spürt sie, wie sich Tränen bilden.
Sie wollte Zeit,
für eine Taktik,
für einen Ausweg,
sie wollte Jet und Droy retten und sich selbst, doch er hat nicht viel Kraft und schon gar nicht viel Zeit gebraucht, um sie zu erledigen.
Sie schämt sich dafür, dass sie ihre Freunde in vorderster Front hat kämpfen lassen, und in ihr tobt die Angst, sie nun für immer verloren zu haben.
Betroffen sinkt sie neben ihnen zu Boden. Wieder suchen Tränen ihren Weg, diesmal lässt sie es zu. Sie beugt sich zu ihnen herunter.
Sie muss es wissen, wissen ob sie noch am Leben sind. Ein leises gleichmäßiges Atmen entrinnt Jets Kehle und auch Droys Brustkorb hebt und senkt sich. Sie sehen furchtbar aus, aber sie leben. Levy kann ein Schluchzen nicht unterdrücken.

Warum hat er das getan?

Ihr bleibt keine Zeit um zu reagieren. Levy spürt einen Ruck, der durch ihren Körper geht, spürt wie ihre Füße den Kontakt zum Boden verlieren.
Vor sich sieht sie wieder diesen Schatten, groß und düster, diese roten Augen und dann...
Ein Schmerz durchfährt sie,
schwarz.

Kurzzeitig verschwimmt ihre Sicht, als sie ungebremst gegen eine Wand geschleudert wird.
Während sie an dieser heruntersackt, bildet sich eine schmale Blutspur, so schmal wie Levys Körper selbst.
Nach Luft ringend hustet die zierliche Magierin. Blut bildet sich in ihrem Mund, sie würgt, ihr wird übel von diesem eisernen Geschmack, den die rote Flüssigkeit in ihrem Mund hinterlassen hat.
Langsam sickert es ihren Mundwinkel hinab.

Noch immer steht der dunkle Schatten vor ihr. Sieht zu ihr hinunter mit stechenden blutroten Augen.

Sie hat Angst.
Angst vor diesem Monster mit dieser unbändigen Kraft. Ihr Körper beginnt zu zittern, eine Woge von Panik und Schmerz überrennt sie. Nach Luft ringend versucht sie sich zu orientieren. Sie hat das Gefühl zu ersticken.
Gerne würde sie schreien.
Es anschreien,
dieses Monster,
ihn,
diesen Menschen.
Zu gerne würde sie ihn fragen, warum er ihre Freunde verletzt hat.
Warum er noch lachen kann.
Warum es ihm Spass bereitet sie leiden zu sehen.
Doch sie kann nicht.

Der Schrei verebbt in ihrer Kehle noch bevor er den Weg nach draußen findet. Sie hat keine Kraft mehr, sie will nicht mehr weinen. Krampfhaft versucht sie, gegen das Gefühl der Ohnmacht anzukämpfen, das mehr und mehr Besitz von ihr ergreifen zu scheint. Jet und Droy waren so mutig, haben sich ihm in den Weg gestellt, nur um sie zu schützen und jetzt?

Levy spürt, wie eine Hand ihren Hals packt, sie vom Boden reißt. Es schmerzt. Ihre Sicht verschwimmt erneut, doch sie will wach bleiben, klammert sich an den Gedanken. Panisch strampelt sie mit ihren Füßen in der Luft.
Das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, die Macht über sich selbst, legt sich tief über ihre Gedanken.
Ihr Herz hört nicht auf zu rasen, ein Kloß tief im Magen. Nur noch diese roten Augen vor sich, dieses Grinsen, das fletschen der scharfen Drachenzähne, dieser Hohn und der Spott der in diesem Ausdruck liegt. Dieses dröhnende Lachen, das einfach nicht abebbt und der Atem, der ihr nun entgegen schlägt.

Levy nimmt all ihre Kraft und ihren Mut zusammen, fängt an wie wild um sich zu schlagen. Sie muss hier weg, sie muss fliehen, sie muss Hilfe holen, weit weg ist das Gildengebäude nicht, Cana wird bestimmt noch da sein, oder Wakaba und Macao.
Wenn sie doch nur diesem Griff entkommen könnte.

„Jetzt wird’s spannend. Versucht die Fliege tatsächlich sich zu wehren?“

Dieses tiefe Grollen veranlasst Levy kurz in ihrer Bewegung innezuhalten. Denk nach Levy, denk nach. Es muss irgendeinen Ausweg geben.
Mit einem plötzlichen Ruck greift Levy nach ihm, versucht die Hand zu erwischen, die sie festhält. Mit all ihrer Kraft versucht sie, ihre Nägel in das Fleisch des Mannes zu bohren.
Bitte lass einfach los.
Sie krallt sich tiefer in den Arm des Mannes. Nicht locker lassend fängt sie nun auch wieder an, um sich zu treten. Sie scheint ihn für einen kurzen Moment irritiert zu haben, denn der Griff um ihren Hals löst sich ein wenig.

„Sinnlos“ grollt er wieder.

Sein Griff verhärtet sich. Als wiege sie nichts schwingt er sie in der Luft herum und katapultiert sie unsanft gegen eine kleine Backsteinmauer.

Levy erstarrt, schaut ihn mit schreckgeweiteten Augen an.
Er ist aus Eisen.
Ihre Finger schmerzen. Ein Blick an sich hinunter und der zierlichen Magierin stockt der Atem erneut. Ihre Hände sind voller Blut, ihr Blut.
Scheinbar hat sie sich an den scharfen Eisenschuppen die Hände aufgerissen. Aus seiner Richtung vernimmt sie immer noch dieses donnernde Lachen.
Verzweiflung steigt in ihr auf. Ihr tut alles weh. Sie ist nicht einmal mehr imstande sich vom Boden zu erheben.
Mit angsterfüllten Augen schaut sie zu ihrem Gegner auf, der nun wieder direkt vor ihr steht.

Sein Körper aus Eisen, seine Augen blutrot und sein Lachen aggressiv und höhnisch.

„Du bist ja immer noch lebendig“ dröhnt er.

Levy zittert am ganzen Körper, während sie ihn weiter anstarrt. Tränen suchen sich ihren Weg, ihre Wange hinab, doch dieses mal spürt sie es kaum. Zu groß ist die Angst, zu tief sitzt der Schock. Als das Monster seinen Arm nun auch noch in eine Art Rammbock verwandelt und auf sie zu schnellt verliert sie auch den Rest Kontrolle über sich.
Schreiend sackt die kleine Magierin in sich zusammen, schluchzt und verliert das Bewusstsein.



Blutrote Augen.
Ein Rammbock der auf sie zukommt.

Bilder blitzen vor ihren Augen auf. Alles um sie herum ist schwarz. Die zierliche Blauhaarige versucht sich zu konzentrieren.
Dieser Geruch, Blut und Eisen, panisch öffnet sie ihre Augen. Ihr Schrei versiegt, als sie sieht wo sie sich befindet. Der Park am Südtor, schießt es ihr durch den Kopf, als sie spürt wie sie jemand hochhebt.

„Du bist schon wieder wach? Ganz schön zäh für ne Fliege“ grollt eine Stimme in ihrem Nacken.

Levy hat keine Zeit sich Gedanken darüber zu machen, wo genau im Park sie ist oder warum sie diesen Kampf immer noch nicht durchstanden hat.
Sie spürt wie er sie unsanft gegen einen Baum presst und mit eisernen Fesseln an diesem befestigt. Das Eisen ist hart und kalt und sie nimmt kaum noch wahr, wie sich die Kanten langsam in ihre Haut schneiden.
Als sie sich vorsichtig umsieht, sieht sie Jet und Droy, die zwar immer noch bewusstlos sind, aber deutliche Atembewegungen zeigen. Ein kurzes Gefühl der Erleichterung machte sich breit und Levy seufzt, als sich ihre Blicke wieder treffen.

„So macht es aber wenigstens ein bisschen mehr Spass“

Levy schreit. Sie schreit so laut sie kann, wie sie noch nie in ihrem Leben geschrien hat. Vielleicht kann sie jemand hören. Natsu. Der hat doch schließlich Drachensinne. Verzweifelt brüllt sie in die Nacht hinaus.

„Jaa so ist gut, ich will dich schreien hören“

Entsetzt blickt sie hinunter zu dem Eisendragonslayer. Er scheint Spass daran zu haben, andere zu quälen.
Ihre braunen Augen treffen die Blutroten.
Irgendwas in seinen Augen ist… leer, matt. Es scheint fast, als wäre er einsam. Und obwohl es ihm scheinbar Spass macht sie zu drangsalieren, sie zu quälen, scheint er nicht mit Leidenschaft zu handeln…

„Weißt du was ich jetzt brauchen könnte?“

Levy schüttelt ihren Kopf, nicht wegen seiner Frage, die hat Sie nur am Rande mitbekommen. Sie könnte sich selber Ohrfeigen, sich in dieser Situation so einen Gedanken zu erlauben.
Was denkt sie sich nur dabei.
Er hat Spass sie zu quälen. Und sie, in ihrer Naivität, denkt über etwas nach was sie sich sowieso nur einbildet, sucht wieder nach was Gutem in was Schlechtem.
Er ist ein Monster.
Zaghaft antwortet sie „Nein“, ihre Stimme zittert, ist heiser, kaum hörbar vom vielen schreien. Selbst ihre Tränen sind versiegt. Sie hängt dort einfach hilflos am Baum. Ihm, dem grausamsten Magier von Phantom Lord vollständig ausgeliefert.

„Rotes Eisen“

Ihre Augen weiten sich. Eisen? Wie kommt er jetzt auf Eisen? Und wieso unbedingt rot? Woher soll er jetzt im Park Eisen nehmen, sie selbst hat doch kein…. Als ihr dämmert, was er meinen könnte, wird sie blass.

„B-B-Blut“ bringt sie leise, kaum hörbar hervor.

Wieder verwandelt er einen Arm, diesmal in ein dünnes, scharfes Schwert, tritt näher an sie heran und lässt die Klinge langsam über ihre Taille gleiten. Levy bleibt stumm. Zu geschockt von der Situation in der sie sich befindet, zu geschafft von dem Kampf, den sie bereits hinter sich hat und zu verstört von dem was er tut…
Seine Zunge gleitet über den feinen Schnitt, nimmt das daraus sickernde Blut auf. Levy schaut nur zu, paralysiert, ausgelaugt.

Grollendes Lachen. Dann ein Ruck, ein Stoß an ihrem Kopf, Schmerz. Levy verliert erneut das Bewusstsein.

°°°

Schreiend wacht Levy auf. Ihre Hand geballt an ihrer Brust. Sie hasst diesen Traum. Diese Erinnerung. Eigentlich ist doch alles in Ordnung.
Jet und Droy haben überlebt, sie hat überlebt. Nachdem ihre Freunde und Master Makarov Phantom Lord besiegt hatten, hat Lucy ihr alles erzählt. Wie sie sie gefunden haben, an diesem Baum geheftet, mit dem Zeichen von Phantom Lord auf ihrem Bauch. Wieso sie angegriffen wurden und wie Natsu Gajeel vermöbelt hat und wie begeistert sie von der Kraft des Masters gewesen war. Es ist alles gut. Wenn doch nur diese Träume nicht wären.

Lucy hat sie einmal gefragt, was genau passiert war, doch Levy wollte es ihr nicht erzählen. Sie schämt sich dafür, nicht stärker gewesen zu sein. Sie hatte ihm nicht einmal einen Kratzer verpassen können. Es sollte ihr Geheimnis bleiben, außer ihr weiß nur eine Person wie diese Nacht tatsächlich gewesen ist.

Levy schlurft langsam Richtung Küche, ein Glas frisches Wasser wird ihr bestimmt gut tun.

------Ende--------------

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